Der Wetterumschwung verläuft bis jetzt nach Fahrplan, heute fällt schon gebietsweise etwas Regen. Doch die Entwicklung ist dynamisch, über dem Mittelmeer bildet sich ein neues Tiefdruckzentrum. In der Folge erreicht in den kommenden Tagen schubweise feuchte und vor allem dann auch immer kältere Luft den Alpenraum.
Erster Regen und Saharastaub
Heute Mittwoch ist es bewölkt und durch den noch immer vorhandenen Saharastaub etwas diesig, die Feinstaubkonzentrationen sind deutlich erhöht und liegen aktuell vielerorts über dem gesetzlichen Grenzwert von 50 µg/m³. Dazu kommt nun auch gebietsweise Regen – das erste Nass seit langer Zeit. Die Mengen und Intensitäten halten sich aber noch in Grenzen; inneralpin, in Nord- und Mittelbünden sowie ganz im Osten ist es tagsüber ohnehin noch vorwiegend trocken. Im Vergleich zu gestern gehen die Temperaturen zurück, mit etwas Südwestwind werden 12 bis 13 Grad erreicht. In der Nacht ist es wechselnd bis stark bewölkt mit nur einzelnen Schauern.
Abb. 1: Aktuell erhöhte Feinstaubwerte (Bildquelle: Bundestamt für Umwelt, Daten NABEL)
Verbreitet Regen
Morgen Donnerstag dominieren nach wie vor die Wolken, am Vormittag sind in den Alpen noch ein paar Aufhellungen möglich. Im Tessin ist es generell eine Stufe freundlicher. Von Nordwesten her beginnt sich bald neuer Regen auszubreiten, am Nachmittag ist es schliesslich verbreitet nass. Bei leichtem Südwestwind bewegen sich die Temperaturhöchstwerte im Bereich von 10 bis 12 Grad. Die Schneefallgrenze variiert am frühen Nachmittag im Jura und an den Voralpen zwischen 1300 und 1500 Metern, in Graubünden ist sie höher. Bis zum späten Abend fallen schon recht flächig 7 bis 10 mm Regen, regional sind es bis zu 15 mm.
Abb. 2: 24-stündige Regenmenge bis Donnerstag 21 UTC
Sinkende Schneefallgrenze
In der Nacht zum Freitag erreicht uns ein Schwall deutlich kälterer Luft, die Schneefallgrenze beginnt markant zu sinken – in der ersten Nachthälfte schon auf unter 1000 Meter, bis zum Morgen dann aus aktueller Sicht bis in tiefe Lagen. Der Schwerpunkt der Niederschläge liegt dabei aber schon entlang der Alpen, im Flachland lassen die Schauer dagegen nach. Es ist dies der Beginn einer unangenehm kühlen beziehungsweise sogar kalten Wetterphase!
Abb. 3: Kaltlufteinbruch in der Nacht zum Freitag
Soll das ein Scherz sein?
Der Start in den 1. April bringt also wohl wieder einen Gruss vom Winter – dies vor allem entlang der Alpen und Voralpen. Die Luft ist kalt genug, dass die Schneeflocken es bis ganz runter schaffen. Was dort mit ihnen passiert, ist aber eine andere Sache. Nach der langen Schönwetterperiode sind die Böden nicht mehr kalt, sie haben schon einiges an Sonnenenergie aufgenommen. So kann es also zunächst zwar schneien, in den tiefen Lagen aber nicht unmittelbar anlegen. Eine genaue Prognose ist schwierig, da es regionale Unterschiede gibt. Tagsüber kommt es vor allem entlang der Alpen zu weiteren Niederschlägen, wobei die Schneefallgrenze tendenziell leicht ansteigt – sie liegt dann um die 500 Meter. Im Flachland gibt es nur gelegentliche Schauer, ganz im Norden überwiegen sogar die trockenen Abschnitte. Die Temperaturen stehen in starkem Kontrast zum Wochenstart, die Höchstwerte liegen nur noch im Bereich von 3 bis 5 Grad. Dazu weht leichter Westwind. Auf den Bergen fallen bis zum Abend 15 bis 20 Zentimeter Neuschnee, schon ab leicht erhöhten Lagen kann sich eine Schneedecke bilden.
Fühlt sich nach Winter an
Die Nacht zum Samstag bringt weitere Schneeschauer, die dann auch wieder zunehmend bis ins Flachland fallen. Mitunter kann es dann auch im Flachland etwas anzuckern, auf Hügeln und Kuppen wird es weiss. Wer schon auf Sommerpneus gewechselt hat, sollte auf das Auto verzichten! In der zweiten Nachthälfte verlagert sich der Niederschlagsschwerpunkt erneut an die Alpen. Der Samstag selbst hinterlässt einen spätwinterlichen Eindruck – sowohl optisch, als auch von den Temperaturen her. Bei starker Bewölkung gibt es im Flachland gelegentliche Schneeschauer, entlang der Alpen schneit es häufiger. Es bleibt kalt mit Maxima um die 2 Grad, Nordwind oder Bise verstärken die Kälteempfindung zusätzlich. In der Nacht zum Sonntag klingen die Schneeschauer ab. Von heute bis zum späten Samstagabend fallen aus heutiger Sicht im Flachland 15 bis 25 mm Niederschlag, an den Alpen sind es 30 bis 40, gebietsweise auch bis zu 50 mm (Wasseräquivalent, also Regen und geschmolzener Schnee).
Abb. 4: 48-stündige Niederschlagsmenge von Donnerstag bis Samstag 21 UTC
Auf den Bergen ergeben sich oberhalb von 1500 bis 2000 Metern 30 bis 40, lokal auch um die 50 Zentimeter Neuschnee. In den tieferen Lagen fällt zwar ab Freitag auch Schnee, allerdings akkumuliert er hier durch die Bodenwärme weniger stark und setzt sich permanent. Im Flachland wird es höchstens vorübergehend mal weiss.
Eine Reihe kalter Nächte – Frostgefahr!
Nach dem Schnee rückt in den folgenden Nächten der Frost in den Fokus – eine Gefahr für die blühenden Obstbäume und andere frühe Kulturpflanzen. In der Nacht zum Sonntag liegen wir nach wie vor im Bereich von sehr kalter Luft, allerdings bremsen nach aktuellem Stand der Dinge die noch reichlich vorhandenen Wolken die Abstrahlung in den Weltraum. So liegen die Frühwerte am Sonntagmorgen mit -2 bis -1 Grad wohl zumeist im nur leicht frostigen Bereich. Im Laufe des Sonntags können bei wechselnder Bewölkung noch da und dort ein paar Flocken vom Himmel rieseln, zumeist ist es aber trocken mit Höchsttemperaturen um 4 Grad und leichter Bise. Die Nacht zum Montag erscheint deutlich heikler! Die Bewölkung ist aufgelockert, der Wind schwach. In der Folge sinken die Temperaturen nach dem Eindunkeln relativ rasch unter den Gefrierpunkt. Die Frühwerte am Montagmorgen hängen stark von der tatsächlichen Bewölkung vor Ort und der Geländeform ab! Aus heutiger Sicht sind Minima im Bereich von -5 bis -2 Grad wahrscheinlich, bei klarem Himmel auch tiefer. Dabei wird es in Mulden und Senken kälter als beispielsweise in Hanglagen und auf Kuppen. Auch in der Nacht auf Dienstag droht bei teilweise klarem Himmel leider noch einmal Frost!
Abb. 5: Temperaturverlauf in den kommenden Tagen an der Station Zürich-Flughafen
MeteoNews bleibt am Ball und wird die Prognosen in dieser für Obstbauern so kritischen Phase stetig nachjustieren. Morgen erscheint ein gesonderter MeteoBlog mit detaillierten Informationen zu den Auswirkungen auf die blühende Pflanzenwelt.