In den letzten Tagen präsentierte sich das Wetter ruhig und hochdruckbestimmt, die prognostisch grösste Herausforderung war das Verhalten des Nebels und Hochnebels (was zugegebenermassen auf lokaler Ebene schwierig sein kann). Auch aktuell wirkt noch ein ausgedehntes Hoch, in der zweiten Wochenhälfte kommt nun aber schön langsam wieder etwas mehr Schwung in das Wettergeschehen.
Im Vergleich zu gestern hat sich an der Grosswetterlage wenig verändert. Dank Hoch Erich ist die Luft im Alpenraum trocken und nach wie vor relativ mild, die Nullgradgrenze liegt heute in Höhen um die 2000 Meter. Einzig in der Grundschicht liegt Nebel, der sich am Nachmittag aber zu einem grossen Teil lichtet. Nur lokal können sich wieder Reste bis zum Abend halten. Ober- und ausserhalb des Nebels lacht die Sonne von einem blauen und erneut meist wolkenlosen Himmel.
In der Nacht regeneriert sich der Nebel, bis zum Morgen breitet er sich wieder zunehmend aus. Davon abgesehen ist es bis auf erste Schleierwolken noch sternenklar. Morgen Donnerstag zeigt sich im Flachland ein ähnliches Bild. Wir startet frostig und oft neblig, die Obergrenze liegt im Bereich um die 600 Meter. Im Laufe des Tages werden die Lücken in der grauen Suppe grösser, der Südwest- bis Westwind hobelt quasi von oben her am Kaltluftsee und räumt ihn so teilweise aus. Ausserhalb des Nebels dominiert zwar wieder die Sonne, allerdings ist es der Himmel nicht mehr ganz so makellos blau – es ziehen zum Teil ausgedehntere hohe Wolkenschleier durch. Es sind dies die Vorboten einer sich von Norden her nähernden Störung. Am Temperaturniveau ändert sich in den tiefen Lagen nicht viel. Auf den Bergen wird es noch einmal etwas milder, die Nullgradgrenze steigt auf 2200 bis 2500 Meter.
In der Nacht zum Freitag erreicht uns schliesslich eine stark abgeschwächte Kaltfront. Die Bewölkung nimmt zu, unergiebige Niederschläge beginnen sich auszubereiten. Es wird nicht flächendeckend nass. Die Schneefallgrenze liegt zunächst um die 1000 Meter. Bis zum Morgen legt sich die Front an den zentralen und östlichen Alpennordhang. Im Flachland ist es am Freitag meist schon wieder trocken, in der Zentral- und Ostschweiz gibt es entlang der Berge dagegen noch einige Niederschläge. Die Schneefallgrenze variiert in einem Bereich von 500 bis 700 Metern, in den tiefsten Lagen ist es also meist Regen oder Schneeregen. Generell bleiben die Mengen und Intensitäten gering, auch auf den Bergen handelt es sich mit Mengen von ein paar Zentimetern nur um etwas weisse Kosmetik.
Abb. 1: 24-stündige Neuschneesumme, Donnerstag bis Freitag 18 UTC
In der Romandie bleibt es durchwegs trocken, im Laufe des Tages wird es zudem immer freundlicher. Auch im Süden dauert die Trockenheit an, abgesehen von hohen Wolkenfeldern ist es einmal mehr recht sonnig. Die Waldbrandgefahr ist akut, im Freien herrscht absolutes Feuerverbot. Der kräftige Nordföhn verschärft die Situation zusätzlich, ein kleines Feuer könnte sich unter diesen Bedingung rasch ausbreiten. Die Temperaturen erreichen hier 14 bis 15 Grad.
In der Nacht zum Samstag zeigen sich auch im Norden zwischen Wolkenfeldern wieder die Sterne, im Flachland kann sich gebietsweise etwas Nebel bilden – dies besonders in windgeschützten Lagen. Der Samstag zeigt sich im Norden wechselnd bewölkt und bis zum Abend mehrheitlich trocken, die Bewölkung verdichtet sich von Frankreich und Deutschland her tendenziell. Im Westen und innenalpin zeigt sich häufiger die Sonne. Im Süden bleibt es ohnehin sonnig.
Der Sonntag präsentiert wechselhaft mit vielen Wolken und gelegentlichen Niederschlägen, der Schwerpunkt liegt dabei wieder entlang der Alpen. Die Schneefallgrenze variiert aus heutiger Sich im einem Bereich von 1000 bis 1200 Metern. Am Nachmittag trocknet es mehr und mehr ab, im Flachland werden die Wolkenlücken bis zum Abend grösser. Bei mässigem Südwestwind erreichen die Temperaturen 6 bis 9 Grad. Im Tessin bläst nach einer kurzen Pause wieder der Nordföhn, er treibt die Temperaturen auf Werte um 15 Grad.
Auch in der nächsten Woche bleibt unser Wetter dynamisch. Die Schweiz verbleibt im Übergangsbereich zwischen einem Hoch und milder Luft im Westen sowie einer Tiefdruckzone und markant kälterer Luft östlich von uns. Der Montag beginnt trocken, später erreicht uns von Norden her eine neue Kaltfront. Sie gehört zu einem kleinen Sturmtief über Deutschland, an seiner Rückseite führt es kalte Luft nach Süden. Nach aktuellem Fahrplan breiten sich ab Mittag Niederschläge aus. Die Schneefallgrenze liegt zunächst bei rund 1000 Metern, im Laufe des Abends sinkt sie dann aber mit der einfliessenden Kaltluft bis in tiefe Lagen.
Abb. 2: Sturmtief über Deutschland, Kaltluftvorstoss in der Nacht von Montag auf Dienstag (ThetaE 850 hPa 21 UTC)
In der folgenden Nacht und am Dienstag schneit es immer wieder. Durch die nordwestliche Strömung wird die feuchtkalte Luft an den den Alpen gestaut, hier ergeben sich bis zum Abend doch nennenswerte Neuschneemengen. Auch im Flachland könnte es aus heutiger Sicht mal wieder weiss werden. In der Nacht zum Mittwoch folgt mit einer Warmfront aber wieder ein Schwall milderer Luft, die Schneefallgrenze steigt wieder an.
Dieser Ablauf ist nicht in Stein gemeisselt, in den nächsten Tagen sind Anpassungen der Prognose durchaus wahrscheinlich! Allerdings besteht auf den Bergen doch wieder die Chance auf eine Portion Neuschnee, was die Skigebiete sicher freuen würde. Über die ganze Periode gesehen weht in der Höhe oft starker bis stürmischer Wind aus West bis Nordwest. Der Schnee wird dadurch verfrachtet, die Lawinengefahr steigt an. In den tiefen Lagen sieht es dagegen nicht nach einem nachhaltigen Wintereinbruch aus. Im Süden bleibt es grundsätzlich trocken, nur am Dienstag könnte vorübergehend etwas Niederschlag von Norden her über die Alpen greifen.